Williams - Grand Canyon

Williams - Grand Canyon

Ihr Lieben,

In Williams beginnt der Zubringer zum Grand Canyon, dann fährt man nur noch 60 Meilen gen Norden. 

Ich las, dass es toll ist den Sonnenaufgang zu sehen und da ich 4:44am aufwachte, dachte ich auf und los. 

Was natürlich zu spät war, der Sonnenaufgang begann 5:11 und ich hatte ja noch die knapp 100km zu fahren. 

Eins nach dem anderen, erstmal ankommen, kennenlernen, verstehen, kapieren wurde meine Devise. 

Ich fuhr durch wäldliche Gebiete, ein Wapiti guckte mich gerade mal von hinten an, kam an die hölzernen Einlasshäuschen und fuhr mit 30km/h auf das Gelänge, Grand Canyon Village genannt. 

Irgend eine gute Intuition lenkte mich auf den, so finde ich im Nachhinein besten, abgelegensten und doch zentralsten Yavapai Parkplatz.

Es wirkte alles sehr leer, ich nahm meine sieben Sachen und lief los. 

Und da eröffnete sich vor mir diese riesige Schlucht, die man sich nicht mal in der Vorstellung bildlich machen konnte.

Um aus meinen wirklich tollen, äusserst hilfreichen und sehr wahrheitsgemäßen Stefan Loose Reiseführer zu zitieren: (nein, auch Lonely Planet ( hab ich auch mit) kommt da für mich nicht ran )

„ Weder Hochglanzfotos noch Filme können den Besucher wirklich auf den Anblick dieser grandiosen Schlucht vorbereiten. Ein gewaltiger Abgrund, über 1600m tief, zwischen vier und 18 Meilen breit und mit einer atemberaubenden Fülle an Farbschattierungen und Formationen. Von den Aussichtspunkten am Rand der Schlucht bietet sich ein grandioser Ausblick auf die ständig wechselnde Kulisse, denn je nach Tageszeit und Lichteinfall verändert sich das Bild. Man kann zu Fuss oder auf dem Rücken eines Maultieres zum Boden der Schlucht hinabsteigen oder eine Rafting tour auf den Stromschnellen des Colorado River unternehmen; man kann eine Nacht in der Phantom Ranch auf dem Grund des Canyons verbringen oder unter den Wasserfällen der idyllischen Havasupai Reservation schwimmen, aber dem Grand Canyon näher kommt man nicht: Er bleibt immer ungreifbar. „

Besonders der letzte Satz hat mich sehr berührt, und so werde auch ich ihn verinnerlichen. 

Ich lief gestern zunächst gen Westen immer am Rand entlang, bis zum Ende der soweit erschlossenen Strecke. 

Nach 15 km war ich also am Hermits Rest und konnte von dort mit dem Bus zurück. 

An dieser Stelle sei erwähnt dass ich finde, dass hier alles sehr angenehm und sorgsam erschlossen ist. Sämtliche Häuser sind in gestapeltem Naturstein oder aus Holz gebaut, öffentlich zugänglich und sauber. Auch erscheint es mir als halten sich die Gäste daran und begegnen dem Ganzen mit der gehörigen Note Respekt. Klar, viele fahren zu den Hauptparkplätzen und lassen sich hin und her kutschieren, viele aber auch nicht. 

Als ich lief, war ich ab und an alleine, ab und an nicht, von riesigen Trauben und Aufdringlichkeiten kann ich echt nicht berichten. 

Kurz nach Mittag ( ich begann ja dann doch zeitig) fuhr ich in das nächste Städtchen um mich für heute einzudecken und Euch meine mail zu schreiben, fand auch ein Cafe mit lecker Sandwich, Wifi und Jugendlichen mit Rechnern und Kabeln doch saßen wir dann doch in Kette und mussten erkennen dass das Internet mal so gar nichts taugt. Ausserdem schlossen die um 5. 

Auch gut, also zurück zum Canyon: Sonnenuntergang! 

Und auch der ist kaum zu beschreiben. Mir fielen `mystisch` und das von mir sehr selten genutzte `romantisch` ein.  

 

Eigentlich war ich wieder mal sprachlos. 

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